Seit der Gründung im Jahr 2001 durch Pascale Reymond und Andrew Langton hat sich Reymond Langton Design zu einem der führenden Studios im Bereich luxuriöser Superyacht-Designs entwickelt. Ihr Anspruch: Die Erwartungen der Kunden zu übertreffen – durch termingerechte und budgetkonforme Umsetzung bei kompromissloser Qualität. 2002 stieß Jason Macaree als Direktor zum Team und stärkte das Studio weiter.
Reymond Langton Design steht als Synonym für Innovation und Raffinesse im Superyacht-Design. Durch die Kombination von künstlerischer Vision und technischer Expertise kreiert das Team Innen- und Außengestaltungen, die Schönheit und Funktionalität perfekt miteinander vereinen. Ihre Liebe zum Detail zeigt sich in ihren Designs sowie ihrem Engagement, zeitlose Eleganz für die anspruchsvollsten Kunden der Welt zu liefern und hat ihnen den Ruf eingebracht, die an sie gerichteten Erwartung noch zu übertreffen. Ihre stark individualisierten Konzepte umfassen sowohl Außen- als auch Innendesign vieler der größten Yachten der Welt. Mit ihren stets spektakulären Kreationen haben sie nicht nur viele der bedeutendsten Super- und Megayachten gestaltet, sondern auch der jüngeren Geschichte der Werft Abeking & Rasmussen ihren unverkennbaren Stempel aufgedrückt.
Erinnern Sie sich noch an Ihr erstes Yacht-Design? Gibt es diesen Entwurf noch?
A&R 01
Ich habe schon im Alter von sechs oder sieben Jahren damit begonnen, Autos und Boote zu zeichnen, aber mein erster ernsthafter Versuch im Yacht-Design war an der Universität. Es war eine 65 Fuß lange Gas-Turbinen-angetriebene Tragflügelboot-Yacht, die eher wie ein Raumschiff als eine Yacht aussah. Ich besitze die Entwürfe noch immer.
ANDREW
Ich begann meine Karriere in der Yachtbranche 1989 und meine erste praktische Erfahrung sammelte ich an Bord der 125 Meter langen klassischen Superyacht Savarona, als ich gebeten wurde, am Designkonzept für das türkischen Bad mitzuarbeiten. Ich bin mir nicht sicher, ob dieser Bereich heute noch existiert, da Savarona im vergangenen Jahr eine umfassende Überholung durchlief.
PASCALE
War diese Karriere schon immer Ihr Traum oder hat Sie eine besondere Gelegenheit in diese Richtung geführt?
A&R 02
Seit ich elf war, wollte ich Autodesigner werden. Deshalb entschied ich mich, an der Universität Transportdesign zu studieren, um diesen Traum zu verwirklichen. Zwei meiner Mitbewohner waren ebenfalls große Boots- (und Auto-)Fans – einer von ihnen war Jaso Macaree, heute mein Geschäftspartner. Einer unserer Dozenten war ein autodidaktischer Schiffsarchitekt mit Patenten und Entwürfen für Tragflügelboote und andere alternative Wasserfahrzeuge – das hat mich fasziniert. Außerdem hatten enge Familienfreunde ein kleines Segelboot und später eine Sunseeker in Jersey. Diese Kombination von Einflüssen brachte mich schließlich zum Yacht-Design.
ANDREW
Ich bin auch ausgebildete Kunsthistorikerin und Archäologin mit großem Interesse an bildender Kunst und Kunstforschung. Dass ich 1989 als Yacht-Designerin startete, war ein reiner Zufall – ich war in London auf Jobsuche in einem Designstudio und landete stattdessen in der Yachtbranche.
PASCALE
Gibt es ein spezielles Design, das Ihnen besonders am Herzen liegt? Wenn ja, warum?
A&R 03
Aviva liegt mir sehr am Herzen, da der Auftraggeber alle Konventionen des Yacht-Designs über Bord geworfen hat. Das gab uns die Freiheit, etwas wirklich Außergewöhnliches zu schaffen. Aviva ist sowohl innen als auch außen einzigartig – für uns als Designer war das ein aufregendes Projekt.
ANDREW
Ich liebe auch die feinen Linien und skulpturalen Formen unserer 90 Meter langen Lady Lara, aber die Aviva war eines der spannendsten Projekte, an denen wir je gearbeitet haben. Ihre Außenlinien sind kraftvoll, elegant und zugleich filigran, während das Interieur originell gestaltet ist – der perfekte Rahmen für eine der beeindruckendsten Kunstsammlungen der Welt.
PASCALE
Was war die ungewöhnlichste oder überraschendste Anfrage eines Kunden?
A&R 04
Das ist wieder auf der Aviva: Ein komplett ausgestatteter Padel-Court in Turniergröße, der gleichzeitig als Sporthalle dient. Zunächst hatten wir geplant, ein ausklappbares Glasfeld auf den Außendecks zu platzieren, weil wir uns nicht vorstellen konnten, dass es möglich wäre, es ins Innere zu integrieren. Aber der Eigner hatte eine andere Idee: Er wollte einen permanenten, klimatisierten Court im Inneren der Yacht – geschützt vor Sonne und Wind. Das war eine der größten Herausforderungen, die wir je hatten. Heute sind Besucher oft sprachlos, wenn sie den Padel-Court entdecken – niemand erwartet, dass sich in dieser Yacht ein so weiter und hoher Raum verbirgt.
ANDREW
Der Padel-Platz an Bord der Aviva ist mein Favorit, dicht gefolgt vom Schneeraum und dem Nemo-Raum auf der Serene.
PASCALE
Welches war das ungewöhnlichste Material, das Sie jemals für eine Yacht verwendet haben?
A&R 05
Vermutlich war es 300 Jahre altes Rentierleder, das von einem Schiffswrack vor der englischen Küste geborgen wurde – von Silverling wunderschön verarbeitet und auf dem Schreibtisch eines Eigners verwendet.
ANDREW
Ein weiteres Highlight war eine komplette Decke aus Kristalltropfen, die in eine klare Acrylplatte eingelassen wurden.
PASCALE
Haben Sie eine lustige Anekdote aus einem Projekt mit Abeking & Rasmussen?
A&R 06
Es gibt so viele – einige davon kann ich leider nicht teilen! Eine, die mir besonders in Erinnerung geblieben ist, gab es während eines Treffens mit einem potenziellen Abeking-Kunden auf seiner Yacht in Sardinien. Till von Krause und ich flogen nach Sardinien und trafen uns mit André Jonker – alle in dem Glauben, noch am selben Abend zurückzufliegen. Kaum waren wir an Bord, sagte der Eigner: „Wir segeln nach Korsika, meine Freunde wollen Bonifacio sehen.“ Also legten wir ab, hatten ein entspanntes Mittag- und Abendessen, einen sehr schönen Tag – doch wir hatten noch nicht begonnen, über das neue Yachtdesign zu sprechen und waren immer noch im falschen Land, um zurückzufliegen. Irgendwann segelten wir zurück nach Sardinien – unsere Flüge waren längst weg – und begannen das Meeting, das mit einem hoch motivierten und begeisterten Eigner bis in die frühen Morgenstunden ging. Nachdem uns ein Tender in der stockdunklen Nacht zurück ans Ufer gebracht hatte, mussten wir irgendwie unser Mietauto und danach ein Hotel finden, das offen war und freie Zimmer hatte – und das im August!
ANDREW
Ein weiteres schönes Erlebnis war die Auslieferung der Bravado mit Abeking. Der Eigner war so begeistert, dass er mit seinem Koffer direkt zur Werft kam und noch am selben Tag mit seiner Yacht ablegte – während am Kai ein Saxophonist „Don’t Cry for Me Argentina“ spielte.
PASCALE
Welcher ist der wichtigste Rat, den Sie neuen Yacht-Designern geben würden?
A&R 07
Hört niemals auf zu lernen – man kann nie alles wissen.
ANDREW
Habt Geduld und Mut. Die Yachtbranche ist faszinierend und macht Spaß, aber es ist nicht immer einfach, Fuß zu fassen.
PASCALE
Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit für Sie und Ihre Kunden?
A&R 08
Nachhaltigkeit wird für unsere jüngeren Kunden immer wichtiger. Früher waren seltene, dunkle exotische Hölzer ein Must-have für luxuriöse Yacht-Interieurs – nicht nur weil sie schön, sondern auch selten und daher exklusiv sind und folglich als ultraluxuriös gelten. Heute sehen wir einen klaren Trend zu nachhaltigeren Materialien, die zudem leichtere und luftigere Räume schaffen – etwas, das wir ebenfalls bevorzugen. Wir haben bereits Interieurs ohne jegliches Holz sowie Decks ohne Teakholz gestaltet. Auch die Antriebstechnik hat sich weiterentwickelt – die meisten Yachten sind heute viel effizienter und sauberer, vor allem solche mit Hybridantrieb. Einige Kunden interessieren sich mittlerweile für alternative Antriebe wie Wasserstoff – das ist definitiv die Zukunft.
ANDREW
Vollständige Nachhaltigkeit in der Yachtbranche zu erreichen, ist jedoch sehr schwierig – außer vielleicht bei Segelyachten. Aber wir arbeiten daran.
PASCALE
Wenn Sie eine Yacht für einen Film entwerfen könnten, welcher Film wäre das und wie würde die Yacht aussehen?
A&R 09
Definitiv für einen James-Bond-Film – futuristisch, schlank, aerodynamisch, silberfarben, mit Spiegelglas und natürlich ausgestattet mit allen Spielereien, einschließlich U-Booten.
ANDREW
Natürlich das Raumschiff aus dem Film „Passengers“.
PASCALE
Welche zukünftigen Trends im Yacht-Design begeistern Sie am meisten und warum?
A&R 10
Die Verbindung zwischen Innen- und Außenbereichen, die Möglichkeit, diese Räume nahtloser miteinander zu verbinden. Für mich und viele andere besteht das Vergnügen, auf einer Yacht zu sein, aus der Verbindung zum Meer und zur Küstenumgebung. Wenn man es schafft, das Gefühl von Wänden auf dem Hauptdeck oder sogar dem unteren Deck kleinerer Schiffe aufzuheben, entsteht eine stärkere Verbindung zum Meer und der Aussicht. Das verbindet dich auch mit den Aktivitäten, den Kindern, die von der Seite springen, schwimmen oder die Wasser-Spielzeuge benutzen. Das ist für mich Boot fahren – und der spaßigste Teil davon.
ANDREW
Die großen Fenster, die heutzutage auf den neuesten Yachten technisch realisierbar sind, gehören definitiv zu den aufregendsten Elementen, die man in all unseren neuesten Yachtprojekten findet. Sie bieten eine echte Verbindung zum Meer.
PASCALE